Mediendienst Leistungshölle (Klaus Erika Dietl und Stephanie Müller)

Stephanie Müller

Bei Stephanie Müller treffen Bildende Kunst, Performance, Musik und Sozialwissenschaften aufeinander. Auf das Studium der Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Psychologie an der LMU München folgte ein Aufbaustudium an der Akademie der Bildenden Künste in München.

In künstlerischen Projekten, Fachaufsätzen und Lehraufträgen setzt sie sich mit kommunikativen Prozessen auseinander, dem darin immanenten Ringen um Verständnis und dem Aufbrechen sozialer Normen und Barrieren. Ihre textilen Plastiken, Soundobjekte und Kulisseninseln versteht sie als bespielbare Angriffsflächen. Mal tauchen sie in Videoarbeiten auf, dann werden sie zu performativen Requisiten im öffentlichen Raum, bis sie sich am Ende selbst auslöschen.

Der MEDIENDIENST LEISTUNGSHÖLLE ist die Münchner Basis von Stephanie Müller. Von dort aus sucht sie immer wieder den Austausch mit anderen. Mit Laura Melis Theis (Oxford) arbeitet Stephanie Müller seit 2006 zusammen. Gemeinsam haben die beiden das Musik- und Performanceprojekt ‚beißpony‘ (ChicksOnSpeed Records) gegründet. Bei Konzerten wird die Pop-Bühne zum offenen Atelier. Stephanie Müller entwickelt Klang-Samples für singende Nähmaschinen und Soundapparaturen, die live zum Einsatz kommen. Der MEDIENDIENST LEISTUNGSHÖLLE versteht sich dabei als nomadisch-kollaborative Spiel- und Werkstätte. Mit ihren mixed media Projekten war Stephanie Müller im Zuge von Stipendien unter anderem in Belgien, Indonesien und Japan auf Tour.

Klaus Erika Dietl

Klaus Erika Dietl hat an der Akademie der Bildenden Künste (AdBK) in München Malerei und Kunsttheorie studiert. Im Collagieren und Montieren von visuellem und akustischem Material sieht er die Möglichkeit, das vorherrschende Erzähldiktat zu sprengen. Durch das Samplen der Text- und Bildbotschaften und deren Neukombination mit anderem disparatem Material, versucht er eine audiovisuelle Sprache des Intervalls freier Assoziationen zu schaffen. Seit 2012 setzt sich Dietl zunehmend mit dem Bewegtbild auseinander. Dietls erster Langfilm DAS LETZTE LOCH IST DER MUND - ein Kunstfilm zur Sprachstruktur der Lüge im Strafvollzug – wurde im Juli 2017 im Münchner Lenbachhaus uraufgeführt.

Neben eigenen Arbeiten setzt Klaus Erika Dietl auch auf den Austausch im Kollektiv. 2009 hat er gemeinsam mit der Münchner Künstlerin Stephanie Müller die fluide Basis MEDIENDIENST LEISTUNGSHÖLLE ins Leben gerufen. In der künstlerischen Auseinandersetzung mit Stephanie Müller ist in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von bildnerischen und filmischen Arbeiten entstanden. Im Herbst 2018 waren Dietl und Müller im Zuge der Fachkonferenz ‚Das Unarchivierbare Archivieren‘ zu Gast in der documenta Halle in Kassel, gefolgt von Performances im Münchner Haus der Kunst, im Züricher Schiffbau, im Staatstheater Darmstadt und in der Berliner Akademie der Künste.

 

https://www.hoelle.media/en/

www.vimeo.com/klauserichdietl

www.okdecay.bandcamp.com

WASTE ART