7. Erste Übungen mit dem Auswahlwerkzeug

Langsam taucht angesichts der mittlerweile 4 Ebenen in unserem Bild die Frage auf:
wie können wir die vorhandenen Texte in den einzelnen Ebenen weiterbearbeiten?
Bei der Vektorebene “Pizza” ist es leicht; wir aktivieren das Vektorobjekt-Auswahl-Werkzeug und alle Bearbeitungsoptionen (außer den Effekten) stehen wieder zur Verfügung.
Komplizierter wird es bei den Rasterebenen, vor allem der Ebene “grünweissrot”.
Hier müssen wir zuerst den Bildbereich bzw. den betreffenden Text markieren bzw. auswählen: dies geschieht mit dem Werkzeug Auswahl.
Dieses wiederum steht uns als feste Auswahl, Lasso und Zauberstab zur Verfügung:

Die speziellen Eigenschaften der Auswahlwerkzeuge wollen wir anhand der vorhandenen Rasterebenen antesten:
Aktuell gibt es davon 3 Ebenen: “Bon Gusto” - in dieser Ebene ist nur der gebogene Schriftzug auf transparentem Hintergrund; “Tiramisu” - auch dieser Text steht isoliert auf transparentem Hintergrund.

Und was ist mit dem Text “Spaghetti”? - Dieser Schriftzug ist mit unserem grünweissroten Farbverlauf innerhalb der Ebene “grünweissrot” verbunden.
Wir aktivieren die Ebene “grünweissrot”, sodann das Auswahlwerkzeug und es öffnet sich das Fenster “Stilpalette-Auswahl”:

Unter Auswahltyp stellen wir als Form der Auswahl Rechteck ein, die Randschärfe der Auswahl belassen wir bei “0 ” und Antialiasing ist wie immer aktiv.
Mit festgehaltener linker Maustaste ziehen wir nun die rechteckige Auswahl um den Text “Spaghetti” auf und erhalten den schon bekannten gestrichelten Auswahlrahmen .

Wenn wir diese Auswahl verschieben, sehen wir sofort das Problem: es wird auch ein Teil des grünen Hintergrunds mit ausgeschnitten, was bedeutet, dass sich jede Bearbeitung dieser Auswahl mit Effekten etc. nicht wie beabsichtigt nur auf den Text auswirkt.

Wir machen die letzten Aktionen rückgängig und versuchen das Lasso:

Als erste Option des Auswahltyps wird Freihand ausgewählt:
mit gedrückter linker Maustaste wird der Text “Spaghetti” umfahren.

Auch dieser Versuch verläuft eher frustrierend: statt einem Rechteck haben wir jetzt eben einen krakeligen Auswahlrahmen.

Theoretisch könnte man ja die Buchstaben von “Spaghetti” mit dem Freihandwerkzeug sauber umfahren und markieren, aber nur theoretisch.
Das Freihandwerkzeug ist einfach zu ungenau.
Für diesen Zweck gibt es den Auswahltyp
Punkt zu Punkt.
Hier klicken wir Punkt für Punkt an, während wir die Buchstaben umfahren und schliessen die Auswahl mit einem Doppelklick.
Wenn wir die Umschalttaste gedrückt halten, können wir weitere Auswahlbereiche  hinzufügen - wichtig bei Text, um die einzelnen Buchstaben als Gesamtes auszuwählen.

Teile der Auswahl können übrigens wieder entfernt werden indem man die STRG-Taste gedrückt hält.
Wir verschieben die Auswahl und stellen fest, dass extrem sauber gearbeitet werden muss, um die Buchstaben exakt auszuwählen.
Erhöhen wir die Randschärfe, wird auch die Auswahlkante unschärfer, was manchmal helfen kann.
Tatsächlich wird Punkt-zu-Punkt in der Praxis sehr oft benutzt - ein echtes Geduldspiel.

Ein weiterer Auswahltyp für das Lasso ist Kontrastgrenze. DieserAuswahltyp macht häufig Sinn, allerdings nicht in unserem Fall: die Farb- und Kontrastwerte der Buchstaben von “Spaghetti” in dem grünen Hintergrund sind einfach zu ähnlich.

Versuchen wir also das spezielle Auswahlwerkzeug Zauberstab.
In der Stilpalette können wir neben der bekannten Randschärfe die Toleranz (hier verdeckt) und den Auswahlmodus angeben.
Die Toleranz legt fest, wie ähnlich Farben dem angeklickten Pixel sein müssen, damit sie in die Auswahl aufgenommen werden können. Bei “0” werden nur Farben in die Auswahl aufgenommen, die absolut identisch mit der angeklickten Farbe sind.
In unserem Fall sind, wie bereits gesagt, die Farben sehr ähnlich - die Option Farbton ist eher keine gute Wahl ....

Testen wir also mal die Option RGB-Wert (eventuell gibt es da mehr Unterschiede). Mit gedrückter Umschalttaste klicken wir Stück für Stück durch die Buchstaben, Randschärfe und Toleranz sind deutlich höher als Null.
Leider ist auch dieses Ergebnis frustrierend.
Die 3 anderen Optionen machen für unsere aktive Ebene sowieso keinen Sinn.

Wir sehen also, dass für das Festlegen der Auswahl klare Unterschiede bei den Auswahlmodi eine große Erleichterung sind, ja eine Auswahl eigentlich erst möglich machen. Allerdings ist die Ebene “grünweissrot” wirklich ungünstig.

Steht ein Text isoliert vor transparentem Hintergrund in einer eigen Rasterebene - dann wäre doch alles leichter? Aktivieren wir also die Ebene “Tiramisu”:

Mit dem Auswahlwerkzeug ziehen wir ein Rechteck um “Tiramisu” auf. Es erscheint der Auswahlrahmen. Jetzt kann der Text beliebig verschoben werden und er wird dabei zu einer Freien Auswahl in einer eigenen Ebene.
Der rechteckige Auswahlrahmen schmiegt sich jetzt den Konturen des Schriftzugs an - alles weitere haben wir bereits in
Schritt 4 besprochen. 

Mit dem Zauberstab und dem Auswahlmodus Alle gedeckten Pixel erzielen wir denselben Effekt.       Dieser Auswahlmodus funktioniert immer bestens, wenn einzelne Objekte auf transparentem Hintergrund sind.
Man muss übrigens zweimal klicken ( Doppelklick) - beim 1. wird die Ebene ausgewählt, beim 2. Klick erst der Text.

Statt über den Menübefehl Auswahl/ Umwandeln in eine Ebene mit anschließendem Löschen und Umbenennen lässt sich die Auswahl leichter aufheben über Auswahl/ Keine Auswahl oder Rechtsklick in die Auswahl bei aktivem Auswahlwerkzeug.
 

Die Logik einer Umgewandelten Auswahl ist vielleicht nötig, bringt aber nur unsere Ebenenorganisation durcheinander....

Als nächstes wollen wir ein Foto als neue Ebene in unser Bild einfügen. Ein bekanntes Bild wird über Datei/ Öffnen geladen. Wir werden uns aber erstmal ein Bild suchen und öffnen den ”Bildbrowser” von PSP über Datei/ Browser. Damit können wir komfortabel eine CD mit Fotos durchsuchen und über die Miniaturbilder ein passendes Foto auswählen.

Wir wollen den Innenkreis von “Bon Gusto” mit einem Foto füllen und wählen ein Bild mit einem Arrangement von Weinflasche mit Weinglas. Mit einem Doppelklick auf das Miniaturbild wird das Foto in die Arbeitsfläche von PSP geladen:

Das eingefügte Bild hat als Titel eine längere Zahl, die blaue Titelleiste ist aktiv und die dazugehörige Ebenenpalette zeigt lediglich die Ebene “Hintergrund”. Unser “Haupt”-Bild “menue” ist nun deaktiviert - die Titelleiste ist grau und seine Ebenenpalette ist verschwunden.

Mit dem Auswahlwerkzeug werden wir einen rechteckigen Ausschnitt aus dem Foto ausschneiden.
Der Rand des Ausschnitts soll weich sein, also wird die Randschärfe auf 15 gestellt.
Achtung: Der Auswahlrahmen lässt sich mit gedrückter rechter Maustaste und aktiviertem Verschieben-Werkzeug an einer anderen Stelle platzieren.
Natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten, die Auswahl zu modifizieren, die aber erst in Tutorial 3 besprochen werden.

Unsere Auswahl ist getroffen und wir gehen ins Menü Bearbeiten/ Ausschneiden.
In unserem Foto bleibt eine gelbe Lücke (die aktuelle  Hintergrundfarbe!) zurück. Unser Bildausschnitt ist in der Zwischenablage.
 

Wir klicken nun in unser Hauptbild oder in dessen Titelleiste - egal, es ist nun aktiviert, und gehen zum Menüpunkt
Bearbeiten/ Einfügen/ Als neue Ebene.

Der Ausschnitt mit der  Weinflasche wird über der zuletzt aktiven Ebene “Tiramisu” in der Bildmitte (voreingestellter Standard) als neue Ebene 4 eingefügt:

Schritt 8: Das Deformationswerkzeug

Ebene 4 wird umbenannt in “grafik” und das Foto in den Innenkreis des Schriftzugs “Bon Gusto” geschoben.
Dabei ist es ganz sinnvoll, “grafik” in der Ebenenpalette unter “Tiramisu” zu setzen.

 

Leider ist die Weinflasche zu groß, doch wenn wir über das Menü Bild/ Bildgröße verkleinern wollen, wird immer das ganze Bild (alle Ebenen) verkleinert, auch wenn wir eine Auswahl markieren.

Doch auch dafür hält PSP eine Lösung bereit:

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