Lois Hechenblaikner

Après Ski – Speed, 2000
Objekte in Acrylbox, 96 x 71 x 6 cm

Installation in der Kepler Hall, Linz 2021

Lois Hechenblaikner arbeitet, wie er sagt, „im Maschinenraum der Branche“. Gnadenlos hält er die Kamera auf die Tristesse im Winter. Der Fotograf nimmt es in Kauf, dass er wegen seiner kritischen Bilder zum Wintersport daheim geschnitten wird. Es geht um Sport und den Preis, den die Natur für die klingelnde Kasse zahlt. Da schaufeln Bagger zuerst Pisten aus dem Berg, dann leere Flaschen und zurückgelassene Ski aus dem angegrauten Schnee. Gletscher werden mit weißen Plastikplanen abgedeckt, um das Abschmelzen zu verlangsamen. Und die Schläuche der Spirituosenmaschine erinnern an die Intensivstation im Spital.

„Mein Thema ist nicht nur die Vorder-, sondern auch die Hinterbühne“, sagt der Fotograf mit Furor. „Der Gast konsumiert
seinen Urlaub und reist wieder ab. Er sieht gewisse Bilder nicht. Ich zerre sie ans Licht.“

Nadine Olonetzky, NZZ

23. September, 2019

Lois Hechenblaikner – geboren 1958,
wohnhaft in Reith im Alpbachtal / Tirol. Er
kam als Autoditakt zur Fotografie. Seit
1990 ist der tourismusbedingte Wandel
der Tiroler Landschaft und dessen Folgen
für Mensch und Natur das zentrale
Thema in seinem fotografischen, filmischen
und skulpturalen Werk, das er in
ausdrucksstarke Dokumentationen und
künstlerische Positionen umsetzt.


www.hechenblaikner.at

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