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Die Bezeichnung “Bilderarbeit” für verschiedene Formen bildnerischer und künstlerischer Produktionsweisen wie
Malerei, Video und Grafik reagiert auf zwei Entwicklungen zum Ende der 80iger Jahre. Einmal ist da eine gewaltige Zunahme von Bildern, ein rasantes Anwachsen jeglicher Bilderproduktion aufgrund neuer Aufzeichnungs- ,
Produktions- und Reproduktionsmedien und -techniken. Angefangen bei digitaler Bild- und Videobearbeitungssoftware, über die Flut privater TV-Kanäle und forciert durch “Zeitgeist”-Diktate, bis hin zu den ersten
bunten Multimediawelten der Popkultur - Alltag ist nun bestimmt durch permanentes Rotieren um “Images”, Abbilder und Vorbilder gleichermaßen. Und was macht die Bildende Kunst angesichts dieser Flut von “Oberflächen”?
Viele Künstler verzichten dankend auf “in Handarbeit” gefertigte Bilder. Das zumeist “unreflektiert” betriebene “Bildermalen” übernehmen jetzt selbsternannte “Genies” und explizite Hobbykünstler. Demgegenüber
steht die Abkehr der Kunst von Geniebegriff und Innovationszwang der Moderne. Was bleibt in den Zeiten der Postmoderne ist Appropriationskunst (nicht zu verwechseln mit dem in ” Künstler”-kreisen weit verbreiteten
Epigonentum). Selbstverwirklichungs- und Entäußerungskunst kann man getrost den vulgäresoterischen Wichtigtuern überlassen.Die schlauesten der Künstler haben sich längst in das “Design” geflüchtet,
welches garniert mit nie verstandenen Floskeln der Moderne in den Kunstkontext überführt wird. |
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