2. Auswahlbereiche festlegen (Lasso-Werkzeug)
     und Effektkombinationen anwenden

Es soll der Mund als Auswahlbereich für die weitere Bearbeitung erstellt werden.
Wir benutzen dazu das Lasso-Werkzeug mit folgenden Einstellungen:
Auswahltyp: Punkt zu Punkt
Randschärfe
: 3
Antialias ist aktiviert.
Wir umfahren linksklickend den Mund und schließen die Auswahl mit einem Doppelklick ab. Der gestrichelte Auswahlrahmen umschließt mit geringem Abstand den Mund (Randschärfe!).

Als erstes wollen wir den Mund komplett umfärben:
Wir wählen im Menü Farben Farbeinstellungen/ Farbton, Sättigung, Helligkeit.

Im Einstellfenster setzen wir ein Häkchen vor Kolorieren, denn wir wollen den gesamten Mund einfärben. Über die drei Regler um das Farbrad stellen wir die gewünschte Farbe ein, wobei diese durch den innersten Farbring angezeigt wird - in unserem Fall also ein klarer Blauton.

Mit OK schließen wir die Kolorierung erstmal ab.

Achtung: Ist Kolorieren deaktiviert, können die 6 CMYK-Farben manipuliert werden. Das ist aber noch wenig intuitiv und vor allem sind die Resultate unberechenbar - kleinste Änderungen haben extreme Verfremdungen zur Folge. Und das Verständnis des CMYK-Farbmodells erfordert außerdem viel Einarbeitung, da es deutlich anders funktioniert als das RGB-Farbmodell.
 

Als nächstes soll der blaue Mund etwas kontrastreicher werden. Dies lässt sich sehr feinfühlig im Farbenmenü bei Ausleuchtung/ Mitteltöne/ Schatten einstellen.
Mit den Werten für Ausleuchtung stelle ich die hellen Bildbereiche noch heller, Mitteltöne hellen die mittleren Blautöne auf, und die Schattenpartien werden bei positiven Werten heller. Analog dunkeln negative Werte die drei Bereiche jeweils ab. Dies gilt aber nur für die Dynamische Justierungsmethode!
Über den Button in der rechten unteren Ecke des Einstellfensters mit dem “Rückgängig”-Symbol werden die Einstellwerte auf “Neutral” = keine Änderung  zurückgesetzt.

Der Mund ist zwar jetzt knackiger, hat aber etwas an “Blau” verloren.
Wir werden das ändern im Farbenmenü unter Farbeinstellungen/ Gammakorrektur:
Zunächst deaktivieren wir die Option Verbinden, denn wir wollen in erster Linie das Blau verstärken, indem wir die Einstellung deutlich über die Neutralstellung “1,00” hochziehen - wir sehen sofort, wie sich die blaue Kurve nach “oben” wölbt.
Die Kurve für Grün senken wir ab, das Rot lassen wir in der Neutralstellung, und erzielen so ein kräftiges Blau.

Die Gammakorrektur ist  die 1. Wahl, wenn es darum geht, gezielt eine der drei Grundfarben (RGB-Farben) zu manipulieren, z. B. auch Farbstiche zu entfernen.

Diese drei Farbbearbeitungen sollen vorerst genügen (PSP hat diesbezüglich natürlich noch weitere Optionen im Menü Farben).

 

 

Der Mund bekommt zum Abschluss einen “echten” Effekt: Im Effektemenü öffnen wir über Textur-Effekte/ Polierter Stein das dazugehörige Einstellfenster mit einer Fülle von Möglichkeiten, die zum Experimentieren einladen.
Sinnvoll ist es allerdings, im Farbfeld einen Blauton einzustellen (wir würden das schöne Blau wieder verlieren...).

Die Auswahl mit dem Mund wurde auf der originalen Hintergrundebene bearbeitet.
Wenn wir die Auswahl jetzt aufheben, würde der Mund wieder mit dem Restgesicht verbunden. Für die Weiterarbeit wäre aber ein isolierter Mund auf einer eigenen Ebene sehr sinnvoll.

 

Die Auswahl bleibt also aktiv, und im Menü Bearbeiten/ Kopieren kommt die Auswahl in die Zwischenablage, wo sie über Bearbeiten/ Einfügen/ Als neue Ebene wieder eingefügt wird.

Nun da wir den Mund in einer eigenen Ebene haben, aktivieren wir wieder die Hintergrundebene mit dem Gesamtgesicht, heben die Auswahl auf
(z. B. durch Rechtsklick in die Auswahl) und wenden uns dem rechten Auge zu.

Wieder mit dem Lasso erstellen wir eine Auswahl um das Auge. Der Wert für die Randschärfe 3
(= größer als Null) macht Sinn, weil so die Auswahlkante etwas weicher wird und dadurch harmonischer wirkt.

Die Auswahl mit dem Auge kolorieren wir kräftig Grün mit der Menüoption Farbton/Sättigung/Helligkeit. wie bereits oben beschrieben, und passen Kontrast, Helligkeit usw. noch etwas an.
 

Auch für die Auswahl mit dem Auge erstellen wir eine Kopie in einer eigenen Ebene, was im übrigen recht effizient ist, weil wir damit auch gleich das linke Auge haben.


 

Für den nächsten Effekt duplizieren wir die Hintergrundebene mit dem Gesamtgesicht.
Die Kopien von Mund und Auge schalten wir über das Brillensymbol der Ebenenpalette unsichtbar.

Zunächst wird mit dem Lasso-Werkzeug im Punkt-zu-Punkt-Modus eine Auswahl des kopierten Gesichts erstellt. Das so markierte Gesicht wird erstmal gelb koloriert, und sodann der Effekt “Jalousie” angewendet:
Menü Effekte/ Textur-Effekte/ Jalousie.

Das ist ein beliebter Effekt, um einen TV-Screenlook, also ein Zeilenrasterbild zu erzielen.

Das so bearbeitete Gesicht überlagert nun das originale Gesicht, da es in der Ebenenpalette darüberliegt. Selbst die Verringerung der Deckfähigkeit über den Transparenzregler schafft nur geringe Abhilfe.

Es ist jetzt allerhöchste Zeit den Ebenen aussagekräftige Namen zu geben, um den Durchblick zu behalten:(von oben nach unten)
mundblau
Kopie vonaugegrün
augegrün
Kopie von gesicht
gesicht
 

Wir müssen also beim Originalgesicht (Ebene: gesicht) ansetzen und verstärken dort den Kontrast im Menü Farben/ Farbeinstellungen/ Helligkeit, Kontrast, nachdem auch hier eine Auswahl des Gesichts erstellt wurde.

Im nächsten Schritt werden wir die Auswahlmethode variieren und die Maskentechnik kennenlernen, dabei weitere Bearbeitungen des Gesichts vornehmen.
Und irgendwann werden all die vielen angelegten Ebenen auch zusammengefügt werden ....

Schritt 3: Auswahlbereiche modifizieren und perfektionieren
                 (grundlegende Erläuterungen zu Masken)

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