3. Auswahlbereiche modifizieren und perfektionieren
     (grundlegende Erläuterungen zu Masken)

Wie gewohnt schließen wir die Auswahl mit einem Doppelklick ab.

Bevor wir damit beginnen, die vielen Ebenen und ihre Kopien anzuordnen und zusammenzufügen (die “Kopie von gesicht” ist
z. B. noch unsichtbar geschaltet), soll noch ein schwieriges Objekt freigestellt werden: die linke Augenbraue.

Wieder wird das Lasso-Werkzeug benutzt, diesmal aber im Auswahlmodus Kontrastgrenze, wir umfahren also in nicht zu großen Schritten die Augenbraue. Die Kontrastgrenze wird innerhalb des kleinen Rahmens am Cursor markiert.

Die Augenbraue insgesamt wurde ausgewählt, jedoch nur als ganzer Umriss. Die feinen Details und Lücken müssten noch bearbeitet werden.
Zwei Möglichkeiten wären da z. B. der Radiergummi (nachdem die Auswahl in eine eigene Ebene gelegt und aufgehoben wurde),
oder die Erweiterung der Auswahl mit gedrückter Umschalttaste.
Beides ist mühsam.

Wir werden erstmals mit einer Maske arbeiten.
Masken sind strenggenommen eine Art “Auswahl”: sie schützen bestimmte Bildteile bei der Bearbeitung. Auswahlen haben allerdings einen Nachteil: sie sind nur vorübergehend, während Masken fest mit Ebenen verbunden sind. Masken kann man mit jedem Zeichenwerkzeug bearbeiten und in jede Ebene einbinden.

Ein Einsatzzweck von Masken ist es, unregelmäßige Kanten und “Lücken” in einer Auswahl nachzuarbeiten - genau unser Problem.
Die Augenbraue ist ausgewählt und wir gehen ins Menü Masken/ Neu/ Auswahl ausschließen.

Dann Masken/ Maske anzeigen, und wir sehen statt dem Gesicht nur noch unsere Augenbraue mit dem Auswahlrahmen von einer halbtransparenten roten Folie umgeben, welche die Maske darstellt (die restlichen Ebenen wurden unsichtbar geschaltet).
In der Ebene “gesicht” ist nun ein Maskensymbol (neben dem Brillensymbol) aufgetaucht.

Als nächsten Schritt wählen wir im Menü Masken/ Bearbeiten und erkennen, dass die Farbpalette nur noch Schwarz-/ Weißtöne
(= Graustufen) darstellt.
Eine Maske ist nichts anderes als ein Graustufenbild, welches über einer Ebene liegt (hier das ganze Gesicht, die Auswahl mit der Augenbraue wurde ja im Menü Masken ausgeschlossen). Dabei deckt Schwarz die Ebene komplett ab, Weiss ergibt volle Transparenz, verschiedene Graustufen weiche Übergänge. Es können also auch viel genauer Bilder überblendet werden.

Eine Maske kann mit sämtlichen Werkzeugen bearbeitet werden - und damit auch unsere “schwierige” Auswahl.
Noch besser: eine Maske kann auch gespeichert und auf andere Ebenen angewandt werden. Speichern wir die Maske als Alpha-Kanal wird sie im PSP-Format zusätzlich zu den anderen Daten für Rot, Grün und Blau (RGB) als 4. Kanal mitgespeichert.

Vor der weiteren Bearbeitung wird die Ansicht vergrößert mit dem Zoom-Werkzeug: wir klicken mit links ins Bild und die Ansicht wird um 100% vergrößert, mit Rechtsklick verkleinert. Mit gedrückter Strg-Taste und den +/ - Tasten (ganz rechts im Zehnerblock) geht es auch, ebenso im Menü Ansicht.

Bei Ansichtsgröße 3 : 1 arbeiten wir bei dreifach vergrößerter Ansicht.
Mit dem Standardpinsel und einer sehr kleinen, gering deckenden Pinselgröße können nun bequem die Details der Augenbraue herausgearbeitet werden:
Mit Schwarz werden quasi Teile der Auswahl entfernt, mit Weiß wird hinzugefügt.
Die geringe Deckfähigkeit und fast keine Härte des Pinsels ermöglichen feine Übergänge.

Wenn wir mit dem Mauscursor über dem Maskensymbol verweilen, öffnet sich ein kleines Vorschaubild der Maske. Zur Not lassen sich auch hier Veränderungen an der Maske begutachten.

Wir schalten erst mal die rote Folie weg im Menü Masken/ Masken anzeigen und sehen, die Augenbraue ist jetzt schon weitaus besser freigestellt.

Speichern wir also die Maske für alle Fälle im Menü Masken/ Als Datei speichern.
Es öffnet sich der PSP-Unterordner Masks und wir haben nun die Datei augenbraue.msk

Der Befehl Als Alpha-Kanal speichern hat einen ähnlichen Effekt - Unterschiede sind für die praktische Arbeit zunächst wenig vorhanden (prinzipiell kann man als Maske und Alpha-Kanal speichern).

Ein weiterer Befehl im Menü Masken ist Löschen. Wenn wir den ausprobieren, bekommen wir momentan noch jede Menge Stress - will heißen, wir lassen es erst mal.

Im Moment haben wir in der Ebene “gesicht” also eine Maske, welche das Gesicht bis auf die ausgewählte Augenbraue verdeckt. Wenn wir die Maske löschen, hätten wir nur wieder unsere unsaubere Auswahl vom Anfang.

Und eigentlich wollen wir die Augenbraue weiter bearbeiten. Ein Blick ins Menü Farben offenbart, dass die meisten Optionen nicht zur Verfügung stehen - kein Wunder, im Bearbeitungsmodus einer Maske haben wir ja nur Graustufen.

Damit haben wir aber nicht wirklich ein Problem ...

Im Menü Auswahl aktivieren wir den Befehl Aus Maske.

Sodann im Menü Bearbeiten/ Kopieren und anschließend
Einfügen/ Als neue Ebene.

 

Die weiteren Schritte sind schon Routine:

Die Umbenennung der neuen Ebene in “brauelinks”.
Dann wird wieder die Ebene “gesicht” mit der Maske aktiviert und dann im Menü Masken/ Löschen.

Die Anfrage von PSP beantworten wir mit Nein, da sonst unser Gesicht weg wäre.

Die ursprüngliche Auswahl der Augenbraue in der Ebene “gesicht” wird aufgehoben.

Auf die Ebene “brauelinks” werden nun einige Farbeffekte angewendet.

Langsam wird das Bild ziemlich bunt.
Mittlerweile wurden alle Ebenen sichtbar geschaltet, die Reihenfolge geändert und auch einige Transparenzen.
Jetzt wird auch der Sinn der Kontrastanhebung des Originalgesichts klar - das Gesamtbild bekommt so mehr Tiefe.

An dieser Stelle soll auf den Button ganz rechts für jede Ebene hingewiesen werden: das Schloßsymbol verweist auf die Option Transparenz schützen im Ebenen-Eigenschaften Fenster.

Für die Praxis bedeutet dies:
Ist der Transparenzschutz aktiviert = nicht rot durchgekreuzt, bedeutet dies, dass beim Entfernen einer Auswahl aus einem Bild die aktuelle  Hintergrundfarbe die entstandene Lücke füllt.
Ist das Schloßsymbol rot ausgekreuzt  (wie bei allen hier gezeigten Ebenen), wird die Lücke beim Entfernen einer Auswahl transparent (leer).
Eingestellt wird dies wie gesagt im Ebenen-Einstellungen Fenster.
Das ist schon alles - jedoch gibt es in der Bedienung von PSP eine Menge solcher versteckter/ verzwickter Optionen und Buttons und manchmal sollte man sich doch damit beschäftigen... 

Am Bild selbst wurden noch eine Menge Farbveränderungen und -effekte vorgenommen, indem eine Reihe weiterer Auswahlen bearbeitet wurden, z. T. unter Zuhilfenahme des Menüs Auswahl/ Modifizieren.

 

 

Als nächstes soll Text ins Bild eingefügt werden, und zwar so, dass dieser der Gesichtsform angepasst wird.
Dazu müssen wir uns mit den Feinheiten von Vektortexten näher auseinandersetzen.

 

Zum Schritt 4: Perfekter Vektortext
                          (Pfade und Ankerpunktbearbeitung)

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